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Essen & Trinken

Das Opferfest

Şeyda erklärt, was es damit auf sich hat

Neben dem Ramadanfest gehört das viertägige Opferfest zu den wichtigsten Feierlichkeiten im islamischen Glauben. Die Frauen sind wieder im Putzstress der Wohnung, die Kinder warten ungeduldig auf das Geld der Großeltern und die Männer kümmern sich um das Opfertier. Es gibt keinen festen Tag, an dem das Opferfest stattfindet, da es sich nach dem Sonnenkalender rückwärts um 11 bis 12 Tage verschiebt. Das Opferfest gilt zudem als Höhepunkt des Pilgerns nach Mekka (Hadsch) und symbolisiert das Vertrauen in Allah (Gott). Als großes Vorbild – auch bei den Juden und Christen – gilt der Prophet Ibrahim (Abraham), der bereit war, aus Liebe zu Allah seinen Sohn Ismail (Ismael) zu opfern.

Geschichte

Ibrahim und seine Ehefrau Sare (Sarah) wünschten sich jahrelang Kinder. Ibrahim betete bis zu seinem hundertsten Lebensjahr. Wie durch ein Wunder gebar ihm die neunzigjährige Sare einen Sohn. Aus Dankbarkeit und Liebe zu Allah versprach der Prophet, dass er Ismail für ihn opfern würde. Nach einigen Jahren war es so weit. Ibrahim träumte von der Opferung seines Sohnes. Daraufhin erzählte er Ismail von seinem Traum und seinem Versprechen, der seinem Vorhaben zustimmte. Ibrahim nahm seinen Sohn mit auf einen Berg. Dort verband er die Augen Ismails, um ihm danach mit seinem scharfen Messer die Kehle zu durchschneiden. Doch in diesem Augenblick erschien der Erzengel Cebrail (Gabriel), der die Nachricht Allahs überbrachte, er hätte sein Vertrauen und seine Liebe zu Allah bewiesen. Der Allmächtige schenkte ihm einen Widder, welches Ibrahim daraufhin opferte. Diese Geschichte wird in allen drei Büchern – Koran, Bibel und Thora – erzählt.

Vorbereitungen

Wie auch am Ramadanfest wird das Haus vorher gründlich gesäubert, die feinsten Kleidungen ausgesucht und die köstlichsten Speisen zubereitet, um bestens für Besucher gewappnet zu sein. Bereits einen Tag vorher, also am Arife (Vorabend), werden in den Moscheen die sogenannten Bayram Namazı (Fest-Gebete) durchgeführt. An diesem Vorabend kann auch gefastet werden. Wenn es die finanzielle Situation ermöglicht, dann muss ein Opfertier – meistens ein Schaf oder eine Ziege – gekauft werden, welches am ersten Tag des Festes geopfert wird.

Regeln

Das Opfertier wird nach einem bestimmten Ritus geschlachtet, den man Schächten nennt. Ein spezielles Messer durchschneidet quer die Halsunterseite, sodass Luft- und Speiseröhre getrennt werden und das Tier ausblutet. Der Verzehr von Blut ist im Islam und Judentum untersagt. Das Fleisch wird dann in drei Teile geteilt. Ein Drittel des Fleisches darf die Familie behalten, ein Drittel geht an Verwandte sowie Freunde und das letzte Drittel erhalten bedürftige Menschen. Es gibt mittlerweile Organisationen, die das Schlachten in ärmlichen Ländern übernehmen. Viele Muslime engagieren diese Organisationen und lassen das Fleisch dort gerecht verteilen. In islamischen Ländern sind die Tage des Opferfestes gesetzliche Feiertage.

Bild: Ant_art / www.shutterstock.com

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